Das Wiener Schulmuseum

Im 19. Jahrhundert

gab es in Wien bereits ein Schulmuseum. Es verstand sich aber bloß als Sammlung von Lehrmitteln und Schuleinrichtungsgegenständen und wurde in Ausstellungsform angeboten.

1903

wurde in Wien das Österreichische Schulmuseum gegründete. Es befand sich in Wien 9, "Grüne-Thorgasse" 11 und berücksichtigte erstmals auch die historische Dimension. Es überdauerte jedoch nur wenige Jahre den Zerfall der Monarchie.

Eine genauere Darstellung lesen Sie in dem Aufsatz von Dr. Daniel Oelbauer:

Nach 1945

fanden schulhistorische Dokumentationen nur außerhalb Wiens öffentliches Interesse, und so lagerte man sie in bestehende Museen aus (zum Beispiel in Spittal an der Drau, Stübing, Texing, Jois) od. richtete dafür eigene Museen ein (z. B. in Lockenhaus).    (Aus: Wiener Stadtführer 1905 bzw. aeiou-Lexikon)

1985 und 1988

Zwei Großausstellungen des Stadtschulrats für Wien im Gebäude der Wiener Arbeiterkammer waren die Keimzelle zur späteren Museumsgründung. Die Arbeitsräume befanden sich im Pädagogischen Institut Wien 7, Burggasse. Objekte und Materialien wurden nach den Ausstellungen in zwei Pavillons der Hauptschule Wien 22, Afritschgasse gelagert.

In den Jahren darauf fand sich eine Gruppe von SchulleiterInnen und LehrerInnen, die sich auf ehrenamtlicher Basis bemühten, historische Unterlagen und Gegenstände zur Geschichte des Wiener Schulwesens und der Wiener Pädagogik im Sinne einer planmäßigen Sammlung zusammenzutragen.

1992
gründete diese Gruppe als Grundlage für die weitere Arbeit den "Verein Wiener Schul Museum", heute "Verein für Wiener Bildungs- und Schulgeschichte". Dank der Unterstützung aus allen Schularten, des Schulerhalters MA56 sowie des Stadtschulrats konnten durch den Verein bald große Mengen von historischen Materialien übernommen werden. Zusätzliche Lagerräume wurden in Wien 13, Maygasse, im Institut für Gehörlosenbildung gefunden.


2001
Das Wiener Schulmuseum erhält endlich eine neue Unterkunft in Wien-Donaustadt, Breitenleer Straße 263

Durch die tatkräftige Unterstützung von Frau Vize-bürgermeisterin Grete Laska erhielten wir das historische Schulgebäude von Breitenlee als ständige Unterkunft.

Das ehemalige Lager des Vereines in Wien 13 musste aufgelöst werden und große Bestände der Sammlungen konnten in Lagerräume des Wiener Schulmuseums nach Breitenlee überstellt werden. In den Räumen der ehemaligen Volksschule werden Dauerausstellungen zur Wiener Schulgeschichte gezeigt. Die Aktivitäten des Museums erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Stadtschulrat für Wien, den zuständigen Magistratsabteilungen der Stadt Wien und den Einrichtungen der Lehrerbildung.

Die MitarbeiterInnen des Museums sind ehrenamtlich tätig. Sie führen durch die Schauräume, gestalten Ausstellungen und führen Veranstaltungen durch.


Zu den Besuchern des Wiener Schulmuseums gehören vor allem Schulklassen im Rahmen des Unterrichts. Daneben besuchen uns auch Gruppen von Lehrern, Studenten oder sonst interessierte Personen. Ebenso kommen schulhistorisch Interessierte aus dem Ausland.  Im Rahmen der alljährlichen  "Langen Nacht der Museen" wird die Möglichkeit eines abendlichen Museumsbesuches ebenfalls von zahlreichen Personen genutzt (über 1000 TeilnehmerInnen in den letzten drei Jahren).